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15. Generalversammlung der VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG

Energiegenossenschaft weist einen Bilanzgewinn von über eine halbe Million Euro aus und bezahlt 5,00 Prozent Dividende an ihre Mitglieder.

Auch wenn sich die politischen Schwerpunkte im vergangenen Jahr auf andere Themen konzentrierten, ist und bleibt die eingeläutete Energiewende eine gesellschaftspolitische Aufgabe. Um die ambitionierten Ziele erreichen zu können, sind große gemeinschaftliche Anstrengungen von Politik, Unternehmen und Bürgern mit einer klaren Fokussierung notwendig.

 

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist dabei die zentrale Säule – und schreitet mit großen Schritten erfolgreich voran. Denn der Strom in Deutschland war 2024 so sauber wie noch nie: Mehr als 62 Prozent stammten laut Fraunhofer-Institut aus Erneuerbaren Energiequellen wie Sonne, Wind, Wasser und Biogas.

 

Damit war auf der anderen Seite auch die wirtschaftliche Wertschöpfung so hoch wie nie, da für die notwendige Stromerzeugung keine teuren Energieträger wie Öl, Gas und Kohle aus dem Ausland importiert werden mussten, sondern dieser Stromanteil komplett aus heimischen Quellen erzeugt wurde.

 

Nach dem Grundsatz „Nicht nur reden, sondern handeln“ agiert die regionale Energiegenossenschaft in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein außerordentlich erfolgreich und ist mehr als nur ein herkömmlicher Energieerzeuger. Vor allem die hohe Wertschöpfung in der heimischen Region zu halten war ein wichtiger Antrieb bei der Gründung der Genossenschaft im Jahr 2010. Und dass dies weiterhin gut gelingt, das belegen die Zahlen aus der diesjährigen Generalversammlung im Festsaal in Siegsdorf.

 

Regionale Wertschöpfung: Dividenden
Zum Jahresende 2024 waren 824 Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Kommunen beteiligt. Mit deren Geschäftsguthaben in Höhe von 7,6 Millionen Euro – ergänzt um Fremdkapital der heimischen Regionalbanken – konnten bisher 42 PV-Anlagen im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro realisiert werden. Hierfür wurden fast ausschließlich regionale Firmen und Unternehmen beauftragt und damit die heimische Wirtschaft gestärkt.

 

Beeinträchtigt durch ein unterdurchschnittliches Sonnenjahr konnte trotzdem ein Bilanzgewinn von 516.000 Euro erwirtschaftet werden. Dieses erfreuliche Ergebnis ermöglichte die Ausschüttung einer deutlich über dem Kapitalmarktzins liegenden Dividende in Höhe von 5,00 Prozent. Seit Gründung wurden damit insgesamt 2,6 Millionen Euro Dividenden an die Mitglieder ausgeschüttet.

 

Regionale Wertschöpfung: Steuern
Je erfolgreicher die Genossenschaft wirtschaftet, umso mehr profitieren auch die Kommunen und die staatlichen Institutionen. Seit Gründung hat die Energiegenossenschaft 2,1 Millionen Euro an Gewerbe- und Körperschaftsteuern überwiesen. Hauptprofiteur sind jeweils die Kommunen, in denen die PV-Anlagen installiert sind und damit indirekt die jeweiligen Einwohner dieser Gemeinden.

 

Regionale Wertschöpfung: Rücklagen
Zu einem stabilen Unternehmen gehört auch ein starkes Fundament. Diese Basis wurde über bilanzielle Rücklagen in Höhe von mehr als 1,3 Millionen Euro ebenfalls eindrucksvoll gelegt. Gerade in Zeiten steigender Zinsen ist dies die Grundlage, um auch zukünftig die Energiewende vor Ort unbürokratisch und auf direktem Wege voranbringen zu können.

 

Mittlerweile größter Sonnenstrom-Erzeuger in der Region
Mit insgesamt 36 Dachanlagen sowie 6 Freiflächenanlagen hat sich die VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG zum größten regionalen Erzeuger von regenerativem Sonnenstrom im südöstlichen Oberbayern entwickelt. Mit einer installierten Leistung von 14.758 kWp wird rechnerisch Strom für 4.500 Haushalte produziert.

 

Der Prüfungsverband bescheinigte der Genossenschaft in der Generalversammlung geordnete Rechtsverhältnisse sowie eine gute Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Mitglieder erteilten den Vorständen Jürgen Hubel, Albert Pastötter und Norbert Zollhauser sowie den vier Aufsichtsrats-Mitgliedern die Entlastung. Aufsichtsrat Martin Unterrainer stellte sich zur Wiederwahl und wurde von den Mitgliedern für weitere 3 Jahre in den Aufsichtsrat gewählt.

 

Die Herausforderungen bleiben gewaltig
Mit der "Zeitenwende" hat sich die Interessenlage massiv verschoben. Waren es in der Zeit vor dem Ukraine-Krieg die Themen "Klimawandel", "Umweltverschmutzung" und "Nachhaltigkeit", die im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien genannt wurden, so sind jetzt die treibenden Themen "Energiesicherheit", "Standortsicherung für die Wirtschaft" und "Wertschöpfung vor Ort" – auch in unseren beiden Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein.

 

Die konsequente Verfolgung der Ziele einer nachhaltigen Energieversorgung bleibt das Hauptanliegen der heimischen Genossenschaft in Bürgerhand. Von den politisch vorgegebenen Zielen sind allerdings beide Landkreise, sowohl das Berchtesgadener Land wie auch Traunstein, noch ein gutes Stück weit entfernt.

 

Es liegt an uns, ob wir davon profitieren. Eine Genossenschaft ist in jedem Fall der naheliegendste Weg für echte Bürgerbeteiligung und regionale Wertschöpfung vor Ort.

 

Bild: Bei der Generalversammlung der VR EnergieGenossenschaft im Festsaal Siegsdorf.

15. Generalversammlung der VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG