Gemeinsam gegen Trickbetrug

Polizei schult erstmals Servicekräfte der VR Bank

Die Betrugsmaschen sind vielfältig und perfide.  Der „Enkeltrick“ und der „falsche Polizeibeamte“ sind die derzeit gängigsten Formen, um besonders Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Mit der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG entstand nun eine Kooperation, um gemeinsam dem Trickbetrug den Kampf anzusagen. Die polizeiliche Schulung von Schalterkräften ist dabei ein zentrales Element.

Fast 1.000.000 Euro erbeuteten sogenannte Callcenterbetrüger durch ihre Machenschaften im Jahr 2018 allein im südlichen Oberbayern und brachten dabei den ein oder anderen Senior um sein gesamtes Erspartes. Die aktuell noch andauernden Auswertungen für das zurückliegende Jahr lassen leider keinen Rückgang erwarten.

Seitens der Polizei gibt es Beratungsprofis, die sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Firmen und Institutionen rund um das Thema Sicherheit im Alltag und speziell auch zum Thema Legenden- oder Callcenterbetrug beraten: Die Kriminalpolizeilichen Fachberater bei den örtlichen Kripo-Dienststellen.

Mit der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG ist in den letzten Monaten eine enge Kooperation entstanden, bei der die Präventionsprofis der Polizei regelmäßig zum Einsatz kommen. Über 4.000 Personen konnten so bereits bei Kundenversammlungen, das Phänomen Trickbetrug betreffend, informiert und sensibilisiert werden.

Nun folgte der nächste Schritt: Unter dem bankinternen Titel „Prävention im Legenden- und Trickbetrug: Wie wir unsere Kunden schützen können“  durften Kriminalpolizeiliche Fachberater erstmals Servicekräfte, Beraterinnen und Berater sowie Filialleiter während ihres Fortbildungstages am Mittwoch, den 12. Februar, entsprechend schulen und mit Informationen versorgen. Konkret ging es dabei um Möglichkeiten, mit den von den Tätern instruierten und enorm unter Druck gesetzten Opfern ins Gespräch zu kommen und diese davon zu überzeugen, dass ein Betrug im Raum stehen könnte. Was keine leichte Aufgabe darstellt, da die Täter den Opfern in oft stundenlangen Telefonaten die Geheimhaltung gegenüber der Hausbank regelrecht einimpfen. 

Das Bild zeigt (v. l.): KHK Andreas Guske, Direktor Josef Frauenlob (Vorstandsvorsitzender der VR Bank), KHK Herbert Grieser, KHK Karl-Heinz Busch, KHMin Manuela Schröck und Bereichsdirektor Daniel Schader.

„Die perfiden Methoden der Tätergruppen im Bereich „Falsche Polizeibeamte“ und „Enkeltrick“ werden ständig angepasst. Hochgradig spezialisiert und äußerst konspirativ arbeiten die Täter zusammen. Begangene Straftaten haben oft existentielle Folgen. Einerseits weil die Opfer hohe Geldbeträge verlieren können. Andererseits sehen sie sich zudem noch den Vorwürfen bzw. dem Unverständnis ihrer Verwandten ausgesetzt. Es ist ein Trugschluss davon auszugehen, dass nur lebensältere und senile Personen von diesem Kriminalitätsphänomen betroffen sind. Fallauswertungen zeigen, dass es sich bei den Opfern auch um agile und geistig rege Personen handelt. Um der alarmierenden Entwicklung entgegenzuwirken, hat das Polizeipräsidium Ober-bayern Süd eine breit angelegte Präventionskampagne ins Leben gerufen. Ziel dieser Kampagne ist es, nicht nur die potentiellen Opfer, sondern auch deren Familien und das soziale Umfeld über den modus operandi der Täter, als auch über präventive Möglichkeiten zur Verhinderung dieser Straftaten aufzuklären. Ich begrüße es sehr, dass die VR-Bank Südost eG unsere Maßnahmen zur Verhinderung dieser Straftaten schnell und unbürokratisch unterstützt.“
- Polizeipräsident Robert Kopp

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Banken bilden oftmals die letzte Hürde, die diese Täter überwinden müssen, um an ihre Beute zu kommen. Diesen Umstand möchten wir nutzen, denn die Banken haben das selbe Ziel wie wir: den Schutz ihrer Kunden. Wir bedanken uns bei der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost eG, dass wir den Servicekräften das Rüstzeug an die Hand geben dürfen, damit potentielle Opfer besser erkannt und geschützt werden können.“
- Kriminalpolizeilicher Fachberater KHK Karl-Heinz Busch

„Es kann uns nicht egal sein, wenn unsere Kunden Opfer dieser perfiden Taten werden. Um unsere Servicekräfte noch besser zu sensibilisieren, haben wir sehr gerne das Schulungsangebot der Polizei angenommen. Die Vorträge auf unseren Kundenveranstaltungen haben sicher auch dazu beigetragen, dass unsere Kunden bei solchen Anrufen vorsichtiger sind. Nur gemeinsam kann es uns gelingen, dieses Phänomen einzudämmen und so das Vermögen unserer Kunden zu bewahren.”
- Vorstandsvorsitzender Direktor Josef Frauenlob