Aktuell ist die Situation auf dem Energiemarkt angespannt und die Strompreise steigen in ungeahnte Höhen. Nicht nur Energieversorger spüren die Auswirkungen der hohen Beschaffungskosten, sondern damit verbunden auch die Verbraucher. Die Folge: deutliche Preissprünge nach oben – wenn auch für Stromkunden aufgrund laufender Lieferverträge etwas zeitverzögert. Da fragt sich bestimmt der ein oder andere: Warum ist Strom plötzlich so teuer? Was beeinflusst diese Preisschwankung und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Wir haben die wichtigsten Faktoren kurz für Sie zusammengefasst.
Höhere Nachfrage nach Strom
Die Nachfrage steigt seit Mitte 2021 spürbar an. Einmal in der Industrie, die nach dem Corona-Einbruch wieder Kapazitäten hochgefahren hat. Aber auch bei Privatpersonen, die mittlerweile mehr Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen und durch geänderte Verbrauchsgewohnheiten den Stromverbrauch in die Höhe treiben. Teure Stromproduktion aus Erdgas Die Stromgewinnung aus Gas ist grundsätzlich sehr energieintensiv, da der Prozess sehr aufwendig ist. Gas war in der Vergangenheit allerdings vergleichsweise günstig über die Gaspipelines aus Russland zu beziehen, deshalb spielte dies keine große Rolle. Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und die damit einhergehende fast komplette Einstellung der russischen Gaslieferungen bestimmt mittlerweile der aus Erdgas gewonnene Strom die Marktpreise (Stichwort: Merit-Order-Modell).
Ausfallende französische Kernkraftwerke
Aktuell sind nach Angaben des französischen Stromkonzerns EDF, der alle Kernkraftwerke in Frankreich betreibt, 27 von 56 Reaktoren nicht in Betrieb. Weil der französische Atomstrom auf dem europäischen Markt fehlt, steigen die Strompreise auf dem ganzen Kontinent.