14. Generalversammlung der VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG

Energiegenossenschaft erwirtschaftet überdurchschnittliches Ergebnis in Höhe von 1,1 Mio. Euro und bezahlt 7,00 Prozent Dividende an seine Mitglieder

Nach dem Grundsatz „Nicht nur reden, sondern handeln“ agiert die regionale Energiegenossenschaft in den Landkreisen Berchtesgadener Land und Traunstein außerordentlich erfolgreich und ist mehr als nur ein herkömmlicher Energieerzeuger. Vor allem die hohe Wertschöpfung in der heimischen Region zu halten war ein wichtiger Antrieb bei der Gründung der Genossenschaft im Jahr 2010. Und dass dies weiterhin gut gelingt, das belegen die Zahlen aus der diesjährigen Generalversammlung im Festsaal in Siegsdorf:

Eine der drei Freiflächenanlagen im PV-Park Petting.

Regionale Wertschöpfung: Dividenden

Zum Jahresende 2023 waren 834 Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Kommunen beteiligt. Mit deren Geschäftsguthaben in Höhe von 7,6 Millionen Euro – ergänzt um Fremdkapital der heimischen Regionalbanken – konnten Projekte im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro realisiert werden. Hierfür wurden fast ausschließlich regionale Firmen und Unternehmen beauftragt und damit die heimische Wirtschaft gestärkt.

 

Mit einem soliden Sonnenjahr und dem rechtzeitigen Abschluss von sogenannten PPA-Verträgen ist es gelungen, die Rekordpreise aus der Energiekrise noch etwas länger zu sichern und damit 2023 einen Jahresüberschuss von 1,1 Millionen Euro zu erreichen. Dieses wiederholt sehr gute Ergebnis ermöglichte die Ausschüttung einer deutlich über dem Kapitalmarktzins liegenden Dividende in Höhe von 7,00 Prozent.

 

Seit Gründung wurden damit insgesamt 2,2 Millionen Euro Dividenden an die Mitglieder ausgeschüttet.

Regionale Wertschöpfung: Steuern

Je erfolgreicher die Genossenschaft wirtschaftet, umso mehr profitieren auch die Kommunen und die staatlichen Institutionen. Seit Gründung wurden 1,9 Millionen Euro an Gewerbe- und Körperschaftsteuern überwiesen. Hauptprofiteure sind jeweils die Kommunen, in denen die PV-Anlagen installiert sind und damit indirekt die jeweiligen Einwohner dieser Städte und Gemeinden.

 

Regionale Wertschöpfung: Rücklagen

Zu einem stabilen Unternehmen gehört auch ein starkes Fundament. Diese Basis wurde über bilanzielle Rücklagen in Höhe von mehr als 2,4 Millionen Euro ebenfalls eindrucksvoll gelegt. Gerade in Zeiten steigender Zinsen ist dies die Grundlage, um auch zukünftig die Energiewende vor Ort unbürokratisch und auf direktem Wege voranbringen zu können.

Übersicht der Projekte der VR Energiegenossenschaft Oberbayern Südost eG.

Mittlerweile größter Sonnenstrom-Erzeuger in der Region

Mit insgesamt 34 Dachanlagen sowie 6 Freiflächenanlagen hat sich die VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG zum größten regionalen Erzeuger von regenerativem Sonnenstrom im südöstlichen Oberbayern entwickelt. Mit einer installierten Leistung von 14.258 kWp wird rechnerisch Strom für 4.350 Haushalte produziert.

 

Der Prüfungsverband bescheinigte der Genossenschaft in der Generalversammlung geordnete Rechtsverhältnisse sowie eine gute Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Mitglieder erteilten den Vorständen Jürgen Hubel, Albert Pastötter und Norbert Zollhauser sowie den vier Aufsichtsrats-Mitgliedern die Entlastung. Das Aufsichtsrats-Mitglied Wolfgang Hirner stellte sich zur Wiederwahl und wurde von den Mitgliedern für weitere 3 Jahre in den Aufsichtsrat gewählt.

Die Herausforderungen bleiben gewaltig

Mit der "Zeitenwende" haben sich die energiepolitischen Vorzeichen massiv verschoben. Waren es bisher die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit, die im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien genannt wurden, so sind jetzt die treibenden Themen Energiesicherheit, Standortsicherung für die Wirtschaft und Wertschöpfung vor Ort. Nicht nur reden, sondern handeln ist also das Gebot der Stunde. Transparenz, Bürgerbeteiligung und örtlicher Bezug sind wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der Energiewende.

Die konsequente Verfolgung der Ziele einer nachhaltigen Energieversorgung bleibt das Hauptanliegen der heimischen Genossenschaft in Bürgerhand. Von den politisch vorgegebenen Zielen sind allerdings beide Landkreise, sowohl das Berchtesgadener Land wie auch Traunstein, noch ein gutes Stück weit entfernt.

Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, ist eine noch engere Verzahnung mit den Verantwortlichen vor Ort notwendig. Denn nur mit einem Schulterschluss und unter Einbezug aller Beteiligten – von Politik, Unternehmen und Bürgern – können die erheblichen Chancen für unsere Region gehoben werden.

Die Vorstände (v.l.) Jürgen Hubel, Albert Pastötter und Nobert Zollhauser mit den Aufsichtsratmitgliedern: Josef Dandl (Vorsitzender), Wolfgang Hirner, Martin Unterrainer und Karl Joachim Schmitt (stv. Vorsitzender)