Nach zweimaligem pandemiebedingtem Ausfall fand in diesem Jahr wieder das traditionelle AnlegerColleg der Volksbank Raiffeisenbank Oberbayern Südost im Alten Königlichen Kurhaus in Bad Reichenhall statt. Die VR Bank hat wieder zahlreiche Kunden und Geschäftspartner zu der stets mit hochkarätigen Referenten besetzten Veranstaltung eingeladen.
In diesem Jahr konnte Vorstandsvorsitzender Josef Frauenlob den Vertriebsdirektor Vermögensmanagement der Union Investment, Stefan Bölk, sowie den ARD Wirtschafts- und Börsenexperten Markus Gürne begrüßen. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Streichensemble AroC Quartett umrahmt.
Josef Frauenlob ging in seinen einleitenden Worten auf die aktuelle Entwicklung an den Finanz- und Kapitalmärkten, insbesondere die Inflationsentwicklung und das gegenwärtige geldpolitische Regime der EZB ein, und leitete mit folgendem Fazit auf die beiden Referenten über: „Die Rahmenbedingungen für die Kapitalanlage sind komplex, nicht wirklich kalkulierbar und alles andere als statisch.”
Vertriebsdirektor Stefan Bölk zeigte in seinem Vortrag „Hohe Inflation – gekommen um zu bleiben?” auf, wie sich eine hohe Inflation auf das Geldvermögen der Sparer in Form von verzinslichen Anlagen und Aktien auswirkt (Thema: Kaufkraftverlust). In seinem Fazit für die Gäste empfahl er, auf eine breite, individuelle Streuung der verschiedenen Anlageformen zu setzen. Ziel der sogenannten Diversifikation ist es, das Gesamtrisiko für das eingesetzte Kapital zu minimieren.
„Inflation, Krisen, Unsicherheit – wie Sie all dem begegnen können” war die Headline des Hauptredners Markus Gürne. Der Ressortleiter der ARD-Börsenredaktion, der hierzulande vor allem durch die Moderation der ARD-Sendungen „Wirtschaft vor Acht” und „Plusminus” bekannt ist, erläuterte in seinem interessanten und auch unterhaltsamen Vortrag die wirtschaftlichen und finanzpolitischen Zusammenhänge und Gegensätze in der Welt. Insbesondere sei die Stellung Deutschlands und Europas gegenüber den wirtschaftlichen Großmächten USA, China, Russland und Indien vergleichsweise schwach. Schon aus diesem Grund und auch wegen der Abhängigkeit von den großen Rohstofflieferanten ist die Geschlossenheit Europas zwingende Voraussetzung, um auf zukünftigen wirtschaftliche Weichenstellungen Einfluss nehmen zu können. Die gegenwärtige Krise sei auch Chance, neue zukunftsweisende Technologien zu etablieren und eine wichtige Rolle in einer neuen Welt- und Wirtschaftsordnung einzunehmen.