VR Journal:
Die vergangenen Jahre haben die Welt fundamental verändert. Welche Herausforderungen sehen Sie in den nächsten Jahren?
Simon Zuhra:
Durch Wachstum insbesondere im Kreditgeschäft und das kontinuierliche Streben nach Effizienz hat unsere Bank in den letzten Jahren deutliche Rücklagen gebildet. Dies hat dazu beigetragen, dass auch im vergangenen Jahr – trotz Zinsstress, Konjunktureinbruch und Inflation – ein vergleichsweise gutes Ergebnis erreicht werden konnte. Allerdings haben sich das Umfeld und die Marktlage grundlegend verändert. Die Kreditnachfrage, vor allem im Immobilienbereich, geht zurück, Kapital wird ein zunehmend knapperes Gut. Das neue Normal stellt uns vor die Herausforderung, uns anzupassen und weiterzuentwickeln.
Die Welt rückt eher auseinander als zusammen. Politische und soziale Unterschiede werden größer, nicht kleiner. Durch die unübersehbaren meteorologischen, soziologischen und geopolitischen Veränderungen wird Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen zu einem Thema, das sich sukzessive durch unsere gesamte Strategie ziehen wird. Es ist unsere Aufgabe, all dies im Blick zu behalten, die Auswirkungen auf unsere Bank und Region zu erkennen und entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Und gerade deshalb ist es wichtig, gemeinschaftlich zu agieren, in schwierigen Zeiten zusammenzurücken und regional entscheidungs- und handlungsfähig zu sein. Trotz aller Sorgen und Risiken, die Chancen sind da! Es ist unsere Aufgabe als Genossenschaftsbank, sie für unsere Kunden, Mitglieder und für unsere Bank zu nutzen.